Körpertherapie

Im Krankheitsverständnis der Psychosomatik werden Seele und Körper (Psyche und Soma) als untrennbare Einheit verstanden, die in gegenseitiger Wechselwirkung stehen. Jeder kennt die mit Angst verbundenen Körpersymptomen wie zum Beispiel erhöhte Pulsfrequenz, weiche Knie, Schwitzen, schnelles Atmen, erhöhten Blutdruck u.a. Chronischer Stress führt auf der körperlichen Ebene unter anderem zu Verspannungen der Muskulatur, Schmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Atemnot u.a. Über die Körpertherapie werden zunächst auf nichtsprachlicher Ebene Erfahrungen vermittelt, die eine direkte Wirkung auf das psychische Erleben haben und die Wahrnehmung sowie den Umgang mit dem eigenen Körper verändern. Die Erfahrungen werden am Ende der Sitzung gemeinsam reflektiert. Für die Körpertherapie gibt es verschiedene Schulen mit jeweils eigener Konzeptualisierung. Etabliert haben sich in der stationären Psychotherapie vor allem die Verfahren der konzentrativen Bewegungstherapie, die Körperedukation nach Feldenkrais oder die Atemtherapie. Als weitere Verfahren sind zu erwähnen die funktionelle Entspannung, Eurythmie und Eutonie. Die Körpertherapie zählt wie die Kunsttherapie und Musiktherapie zu den so genannten kreativen Therapieverfahren.